1&1 - vom einstigen Wiederverkäufer zum ernstzunehmenden Rivalen - HandyTarifTipp
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1&1 – vom einstigen Wiederverkäufer zum ernstzunehmenden Rivalen

Der Provider 1&1 aus Montabaur wurde 1988 von Ralph Dommermuth gegründet und begann Anfang der 1990-er Jahre im Rahmen einer Kooperation mit der Telekom damit, deren Produkte weiterzuverkaufen. Aus dieser Kooperation entstand der erste Online-Dienst, wobei 1&1 zunächst vollständig die Infrastruktur von T-Online verwendete. 1996 erschienen eigene Technologie-Angebote von 1&1. Es folgte die Beteiligung und Übernahme von Schlund+Partner sowie die Inbetriebnahme eines Rechenzentrums in Karlsruhe. 1&1 trat in den Markt des Webhosting ein, seit 2002 besteht eine Kooperation mit Microsoft.

Die als Muttergesellschaft fungierende United Internet AG wurde 2000 gegründet; 1&1 bündelt als Teilkonzern das gesamte Webhosting- und Zugangsgeschäft. Die Übernahme von web.de und dessen Zusammenführung mit GMX erfolgte ab 2005. Seit 2007 ist 1&1 Komplettanbieter von Telefon und Internet und nutzt dafür sowohl die Infrastruktur der Deutschen Telekom als auch der Telefónica Germany und QSC. Eine Kooperation mit Vodafone und damit der Eintritt in den Mobilfunkmarkt folgte 2010, kurz darauf vereinbarte der Teilkonzern einen Nutzungsvertrag mit dem Anbieter E-Plus. Die Übernahme der Strato AG fand im April 2017 statt.

Die Drillisch AG übernahm im September 2017 100% der 1&1 Telecommunication SE; umgekehrt gehört der United Internet das Gros der Drillisch AG.

Das rasante Wachstum der United Internet

1&1 bzw. United Internet hat immer darauf gesetzt, seine Marktposition als Reseller um eigene Dienste und Netze zielgerichtet und diversifiziert zu erweitern. Die ersten Schritte machte der Konzern mit Übernahmen und baute die Bereiche und Tätigkeiten der jeweiligen Anbieter strategisch aus. Nach der Übernahme von Versatel im Jahr 2014 begann United Internet damit, ausschließlich für Geschäftskunden eigene Glasfaserleitungen zu verlegen. Der Umsatz beträgt aktuell pro Kunde und Monat einige hundert Euro. Damit erschloss sich United Internet gleichzeitig die Möglichkeiten, den eigenen Backbone zu erweitern.

Die Drillisch AG hält eine starke Position als Virtueller Netzbetreiber Im Netz der Telefónica (MVNVO). Die Nutzung von bis zu 30 % der Netzkapazität der Telefónica ist aktuell noch mehr als zehn Jahre lang möglich. Die Grundlage dafür ist ein Vertrag, den die Europäische Union als Bedingung für die Übernahme von E-Plus durch das Unternehmen O2 stellte. Aufgrund dieses Vertrages hat die 1&1 Drillisch die Möglichkeit, ein eigenes LTE-Netz zu errichten – anhand der Telefónica-Vorleistung.

Aktuelle Optionen der United Internet dank Telefónica

Das Unternehmen hätte bereits jetzt die Möglichkeit, eigene Backbone-Netze und Vermittlungsrechner zu implementieren; es müsste dafür lediglich noch die Antennen der Telefónica mitnutzen. Darüber hinaus wäre es ein ernstzunehmender Konkurrent für das bestehende Oligopol aus Telekom, Vodafone und Telefónica, sobald eigene Lizenzen und Frequenzen erhältlich sind. Bereits jetzt hat United Internet den ausschließlichen Zugriff auf eines der Mobilfunknetze. Die Optionen, die sich daraus ergeben, sind hierzulande wirklich einmalig.

Der Konzernchef Ralph Dommermuth zeigte erst vor kurzem starkes Interesse am Erwerb von 5G-Lizenzen. Damit wäre der Einstieg in den Mobilfunkmarkt perfekt. Die Lizenzen sollen partiell auch in einzelnen Regionen ausgeschrieben werden, wobei nicht bekannt ist, wie groß diese sind. Falls Dommermuth mit den Bedingungen zur Vergabe der nationalen Frequenzen billigen, wäre er gar bereit, an der entsprechenden Auktion teilzunehmen. Im Vergleich der enorm hohen Kosten zum erwirtschafteten Gewinn in 2017 ein durchaus realistischer Plan.

5G-Visionen für die United Internet

Möglich, dass United Internet dort eigene Mobilfunknetze erstellt, wo es lohnenswert sein oder das Unternehmen ein USP setzen könnte – beispielsweise in ländlichen Gebieten. Ralph Dommermuth weiß offensichtlich genau, was er tut, denn seine Marktkenntnisse sind enorm. Dies zeigen die getätigten Übernahmen, die dem Konzern darüber hinaus hohes Kapital einbrachte. Hinzu kommt der Mut eines visionären Unternehmers, gepaart mit kühl kalkulierter Kampflust.

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